Aufstellungsarbeit mit Figuren

Die Aufstellungsarbeit mit Figuren ist eine Methode, die zur systemischen Aufstellungsarbeit gehört. Sie wird vor allem im Coaching, in der Therapie und in Beratungen genutzt, um Beziehungen und Dynamiken innerhalb eines Systems – wie einer Familie, einer Gruppe oder auch eines beruflichen Umfelds – sichtbar zu machen. Statt mit realen Personen, wie bei der klassischen Familienaufstellung, arbeitet man hier mit Figuren oder Symbolen (zum Beispiel Playmobilfiguren, Holzmännchen oder anderen kleinen Objekten), um verschiedene Personen oder Elemente eines Systems zu repräsentieren.

 

So funktioniert die Aufstellungsarbeit mit Figuren:

  1. Identifikation des Themas: Der Klient bringt ein Anliegen mit, das er besser verstehen möchte, wie zum Beispiel familiäre Konflikte, berufliche Themen oder innere emotionale Zustände.
  2. Wahl der Figuren: Der Klient wählt für jedes wichtige Element oder jede wichtige Person seines Systems eine Figur aus, die sie repräsentiert. Diese Figuren können für reale Personen stehen (zum Beispiel Mutter, Vater, Partner) oder auch für abstrakte Konzepte (wie „meine Angst“, „mein Erfolg“).
  3. Aufstellung im Raum: Die Figuren werden dann auf einem Tisch oder Boden in Relation zueinander aufgestellt. Dabei geht es um den Abstand, die Blickrichtung und die Positionierung der Figuren zueinander, da dies symbolisiert, wie die Beziehungen oder Dynamiken wahrgenommen werden.
  4. Reflexion und Intervention: Der Therapeut oder Coach unterstützt den Klienten dabei, das Bild zu reflektieren und zu verstehen, was die Aufstellung über die inneren oder äußeren Beziehungen aussagt. Durch Veränderungen der Aufstellung können alternative Perspektiven oder Lösungsmöglichkeiten sichtbar gemacht werden.
  5. Verarbeitung: Der Klient verarbeitet die Einsichten aus der Aufstellung und überlegt, wie sie ihm helfen können, sein Problem zu verstehen und möglicherweise zu lösen.

Vorteile der Arbeit mit Figuren:

  • Abstraktion und Distanz: Die Arbeit mit Figuren bietet eine gewisse Distanz zum Thema, da es nicht unmittelbar um reale Personen geht, sondern um deren symbolische Darstellung. Dies kann besonders in emotional belastenden Situationen entlastend wirken.
  • Visuelle Klarheit: Die räumliche Anordnung von Figuren ermöglicht es, verborgene Dynamiken sichtbar zu machen, die im Gespräch allein oft schwer fassbar sind.
  • Flexibilität: Da Figuren nicht nur für Menschen, sondern auch für Konzepte, Emotionen oder abstrakte Elemente stehen können, ist die Methode sehr vielseitig und in vielen Kontexten anwendbar.

 

Diese Methode ist besonders gut geeignet für Menschen, die visuell und räumlich denken, und sie kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, emotionale oder zwischenmenschliche Verstrickungen besser zu verstehen und Lösungen zu entwickeln.